Der Herbst bringt für Pferde nicht nur kühleres Wetter, sondern auch eine echte Leistung für den Stoffwechsel: Das Sommerfell wird abgestoßen, das dichte Winterfell wächst nach. Dieser Fellwechsel bedeutet für den Körper eine enorme Arbeit – Millionen von Haaren werden ersetzt, und das kostet Energie, Eiweiß und vor allem wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente.

Wer sein Pferd in dieser Zeit optimal unterstützen möchte, kann mit einer gezielten Fütterung viel bewirken.

Warum der Fellwechsel so anstrengend ist

Das Fell eines Pferdes besteht aus Eiweiß, genauer gesagt aus Keratin. Um dieses neu zu bilden, braucht der Körper ausreichend Aminosäuren, aber auch Spurenelemente wie Zink, Kupfer und Mangan, die für die Keratinbildung unerlässlich sind.

Hinzu kommt: Durch die Umstellung auf kälteres Wetter verändert sich auch der Energiebedarf. Pferde im Offenstall verbrauchen mehr Energie zur Wärmeerzeugung, während bei Boxenpferden oft die Bewegung abnimmt. Deshalb lohnt sich in dieser Zeit ein genauer Blick auf den Futterplan.

Wichtige Mineralien im Überblick

Nährstoff Wirkung im Fellwechsel Futterquellen / Ergänzungen
Zink Unterstützt Haut- und Fellgesundheit, wichtig für die Bildung von Keratin Bierhefe, Leinsamen, Zinkchelat, spezielle Mineralfutter
Kupfer Unterstützt die Pigmentbildung und hilft beim Stoffwechsel von Eisen und Zink Karotten, Getreidekleie, Kupferhefe
Mangan Wichtig für die Zellbildung und Knochenstabilität Hafer, Gerste, Kräuter, Mineralfutter
Selen Unterstützt das Immunsystem und wirkt antioxidativ Mineralfutter (Vorsicht: Überdosierung vermeiden!)
Biotin (Vitamin H) Fördert das Haarwachstum und kräftigt Hufe und Fell Bierhefe, getrocknete Kräuter, Biotinpräparate
Omega-3-Fettsäuren Unterstützen Hautbarriere und Glanz des Fells Leinsamen, Leinöl, Hanföl

So unterstützen Sie Ihr Pferd optimal

Hochwertiges Mineralfutter:
Ein ausgewogenes Mineralfutter mit Zink, Kupfer und Mangan ist jetzt Pflicht. Es sollte täglich und individuell dosiert gefüttert werden.

Zusatzfutter gezielt einsetzen:
Bei stumpfem Fell, Schuppen oder starkem Haarausfall kann ein Kur-Einsatz von Bierhefe, Leinsamen oder speziellen Fellwechsel-Produkten helfen.

Ausreichend Raufutter:
Rohfaser ist wichtig für eine gesunde Verdauung – und nur ein gesunder Darm kann Nährstoffe optimal aufnehmen.

Sauberes Wasser & Bewegung:
Klingt banal, ist aber entscheidend: Nur bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr und täglicher Bewegung funktioniert der Stoffwechsel rund.

Extra-Tipp: Kräuter für den Fellwechsel

Kräutermischungen mit Brennnessel, Mariendistel, Löwenzahn oder Hagebutte können Leber und Stoffwechsel zusätzlich anregen.
Sie unterstützen die natürliche Entgiftung und helfen, den Körper während des Fellwechsels zu entlasten.

Der Fellwechsel ist kein Grund zur Sorge – aber eine Zeit, in der Sie Ihr Pferd besonders unterstützen können.
Mit ausgewogener Fütterung, gezielten Mineralstoffen und etwas zusätzlicher Pflege wird aus dem kratzigen Übergang schnell wieder ein glänzendes, gesundes Winterfell.

Ein gutes Auge, Fingerspitzengefühl und die richtige Ernährung sind der Schlüssel – dann kommt Ihr Pferd stark und schön durch den Herbst.