Schnabelkerfen ist die Überordnung der Pflanzenschädlinge Läuse, Wanzen und Zikaden. Egal ob Nutz- oder Zierpflanze, die Unterarten treten immer wieder an zahlreichen Pflanzen auf und haben sich zudem auch noch auf einzelne Pflanzen spezialisiert.  Ein paar Spezies der Schnabelkerfen stellen wir Ihnen vor:

Rhododendronzikaden (Graphocephala fennahi)

Rhododendren sind eigentlich sehr leicht zu pflegende Pflanzen mit einer reichen Blütenpracht, jedoch können auch sie von Schädlingen befallen werden. In die wunderschönen Blüten legt nämlich die ca. 8 mm große Rhododendronzikade Ende des Sommers ihre Eier ab. Dabei machen sie kleine Schlitze in die Blüte und übertragen damit auch einen Pilz. Dieser Pilz sorgt im Winter für das absterben der Knospen, infolgedessen der Rhododendron im kommenden Frühjahr nicht mehr blüht. Zudem schlüpfen im kommenden Frühjahr die Larven, die sich an den Blättern satt essen. Die abgestorbenen Knospen sollten unbedingt vor der Schlüpfzeit (ca. April) abgesammelt und vernichtet werden. Zudem ist es sinnvoll bereits vor der Eiablage ein Mittel gegen die Zikade einzusetzen. Im Fachhandel gibt es verschiedene geeignete Präparate.

Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae)

Die große Rosenblattlaus wird ca. 4 mm groß und hat einen tropfenförmigen Körper mit schwarzem Kopf und dunklen Beinen. Das erste Indiz, dass Ihre Rosen von ihr heimgesucht wurden, ist der sogenannte Honigtau (klebriger Belag) unter den Blättern. Zudem können bei längerem Befall neben vermehrten grünen oder schwarzen Läusen auch bereits abgestorbene Pflanzenteile darauf hindeuten.  Obwohl sie Blattläuse heißen, mögen sie nicht nur Blätter, sondern auch Knospen und Stängel stehen auf ihrem Speiseplan.  Ist die Rose von Blattläusen befallen, ist schnelle Abhilfe gefragt, denn die Läuse vermehren sich rasant. Falls die Rose noch nicht sehr stark befallen ist, reicht zur Bekämpfung meist der Wasserstrahl oder eine Seifenlauge aus. Oft merkt man es leider aber erst sehr spät, dann helfen Insektizide aus dem Fachmarkt weiter. Um einem Befall vorzubeugen, können Sie Marienkäfer anlocken, da sie als natürliche Blattlausfeinde gelten oder Lavendel in die Nähe der Rosen setzen.

Beerenwanze (Dolycoris baccarum)

Nicht nur uns Menschen schmecken Beeren aus dem Garten lecker, auch der Beerenwanze schmecken Johannis-, Brom- und Himbeeren. Die Beerenwanze gehört zu den Baumwanzen und ist erkennbar durch ihre auffällige Färbung sowie den geringelten Fühlern. Die Wanze ist ca.1 cm groß und oft gar nicht zu sehen. Sollten jedoch Ihre Früchte einen unangenehmen Geschmack aufweisen oder gar nicht heranreifen, so können Sie sich sicher sein, dass sie mit dem Speichel der Beerenwanze in Kontakt gekommen sind. Einen Vorteil hat der Befall jedoch, denn die Beerenwanze isst auch gern Blattläuse, Raupenarten sowie Spinnmilben und ist somit Nützling und Schädling zugleich. Eine Bekämpfung ist meist nicht notwendig, da nur einzelne Früchte befallen sind. Sollten Sie die Beerenwanze jedoch gerne bekämpfen, dann hilft zumeist das abschütteln oder Sie lassen sich im Fachmarkt beraten.

 

 

Checkliste gegen Schädlinge:

  • Insektenhotel: Viele Schädlinge können durch Nützlinge bekämpft werden
  • Sammeln Sie Larven von den Blättern ab
  • Sorgen Sie dafür das die Pflanzen nicht zu nass und auch nicht zu trocken werden
  • Bekämpfen Sie Schädlinge meist in den Morgenstunden
  • Beschädigte Pflanzen können auch leichter von Pilzerkrankungen heimgesucht werden
  • Streben Sie vorbeugende Mischkulturen an