Der geräuschstarke Jahresübergang steht an. Viele Tiere – besonders Hunde – reagieren mit regelrechten Panikattacken auf die Böller am Silvestertag. Deshalb sind vorher die Tierarztpraxen voll mit Leuten, die Beruhigungsmittel kaufen wollen. Hier ein paar Tipps, die man beherzigen sollte, damit mehr Entspannung – sowohl für das Tier als auch den Besitzer – eintritt.

Am Silvestertag beginnt die Knallerei oft schon am Nachmittag, sodass man dann mit dem Hund nicht mehr spazieren gehen sollte. Auf jeden Fall besteht strikte Anleinpflicht – notfalls schon einige Tage vorher -, damit das Tier vor Schreck nicht über die Straße bzw. wegläuft.

Ein Hund mit großen Geräuschängsten sollte an Silvester niemals allein gelassen werden! Man kann dem Feuerwerks-Stress entfliehen, indem man Urlaub in ruhigen Regionen macht oder vor Mitternacht mit Auto und Hund an einen abseits gelegenen Ort fährt (z. B. Autobahn).

Kurz vor Mitternacht sollten die Fenster abgedunkelt werden, damit der Hund die Lichtblitze nicht sieht. Hilfreich kann auch eine abgedunkelte Box oder andere Rückzugsmöglichkeit sein. Oft reicht es aus, wenn der Hund mit auf das Sofa und ins Bett darf, um nah beim Menschen zu sein. Um die Geräusche ein wenig zu übertönen, kann man in der Zeit auch den Fernseher/Musik laufen lassen.

Wichtig ist, dass der Tierbesitzer selbst ruhig bleibt und damit seinem Haustier eine gewisse Sicherheit gibt. Übermäßiges Bemitleiden mit einer jämmerlich klingenden Stimme kann den Hund in seiner Angst noch bestärken.

Falls ihr Tier extrem panisch reagiert, sollte man bereits einige Zeit vorher mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Es gibt spezielle Geräusch-CDs, die durch systematisch-sukzessives Training (so genannte Desensibilisierung) zu mehr Gelassenheit bei lauten Geräuschen verhelfen.

Bestimmte Ganzkörper-Berührungen, die vorher erlernt werden müssen, lösen Verspannungen und regen die Selbstheilungskräfte an. Die Methode beruht auf den Theorien von Linda Tellington-Jones.

Auch pflanzliche Behandlungsansätze können helfen: Dazu werden von spezialisierten Tierärzten/ Tierheilpraktikern individuelle Bachblüten-Essenzen oder Homöopathie-Mischungen angefertigt, die bereits einige Wochen vor dem traumatischen Erlebnis gegeben werden müssen.

Relativ neu auf dem Markt und gut bewährt haben sich synthetisch hergestellte Beruhigungshormone, die physiologischerweise von der Hündin beim Säugen ihrer Welpen abgesondert werden. Dazu zählen das Zylkene in Kapselform und D.A.P. (= Dog Appeasing Pheromon), welches als Zerstäuber für die Steckdose, Halsband oder Spray erhältlich ist.

Helfen alle diese Maßnahmen nicht, so gibt es für den Ernstfall medizinische Beruhigungsmittel. Dazu muss der Hund vorher vom Tierarzt auf seinen Herz-Kreislauf-Zustand untersucht werden. Das früher oft verwendete Acepromazin ist kaum noch erhältlich, da es zu paradoxen Wirkungen führen kann. Diazepam macht den Hund zwar bewegungsunfähig, vermindert aber nicht seine Angst.