Ein Hund aus dem Tierheim – Die zweite Chance

Tierheime in Deutschland nehmen jährlich rund 300.000 Tiere in ihre Obhut. Durch Fürsorge und Pflege von Seiten der Mitarbeiter finden rund dreiviertel der abgegebenen Tiere ein neues Zuhause. Für viele Tierfreunde ist der Weg ins Tierheim der erste Schritt zu einem eigenen tierischen Hausgenossen. Zeitmangel, ein plötzlicher Umzug oder Hundehaarallergien sind nur einige Gründe,
weshalb manche Halter sich dazu entscheiden, ihre einst ausgewählten Lieblinge in einem Tierheim abzugeben. In allen Fällen bedeutet es für die Vierbeiner eine große Umstellung, sich nun in einer neuen Umgebung einzufinden. Dabei bringt jedes Tier seine eigene Geschichte mit, die es geformt hat – möglicherweise verbunden mit bestimmten Ängsten oder seltsam wirkenden Verhaltensmustern. Durch die Trennung vom Bekannten und Vertrauten, warten sie darauf, dass alles so wird, wie es einst war. Eine Vermittlung über das Tierheim erweist sich dabei
als sinnvoll, da Mitarbeiter durch ihren geschulten Blick und ihre Fachkenntnisse genau wissen, welcher Vierbeiner für welchen Halter geeignet ist.
Auf dem Weg in ein neues Zuhause
In vielen Tierheimen warten Hunde auf ein neues Zuhause. Jüngere Vierbeiner haben meist größere Chancen auf eine Vermittlung als ältere. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Seniorhunde weisen des Öfteren Krankheiten oder Begleiterscheinungen des Alterns auf. Dies wiederum ist verbunden mit Tierarztbesuchen und der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Die zu erwartenden Kosten, aber auch die begrenzte gemeinsame Zeit sind dann mögliche Argumente gegen die Adoption eines älteren Hundes. Dabei bringen Graubärte ganz besondere Charaktereigenschaften mit sich. Durch ihre Lebenserfahrung und Gelassenheit sind sie meist sehr friedliche und entspannte Gefährten. Über ein ruhiges Plätzchen freuen sie sich häufig mehr als über längere Spaziergänge.
Vom heimatlosen Tier zum Familienmitglied
Tierheime bieten Hundeinteressenten die Möglichkeit, sich ausgiebig mit dem potenziellen neuen Familienmitglied zu beschäftigen. Spaziergänge und gemeinsame Zeit geben dem Hund Sicherheit und
Geborgenheit. Die Eingewöhnung bietet dem Vierbeiner darüber hinaus Zeit, Vertrauen aufzubauen, was die tatsächliche Übernahme enorm erleichtern kann. Ist nun die Entscheidung für einen tierischen Begleiter gefallen, so stellen sich Veränderungen im Leben von Zwei-, wie auch Vierbeiner ein. Für den neuen Besitzer heißt es, dem Tier eine Menge Ruhe und Eingewöhnungszeit einzuräumen. Trotz seiner Vergangenheit, ist auf Mitleid zu verzichten. Viel mehr brauchen die Tiere Rituale, die ihnen Sicherheit geben. Täglich gleiche Abläufe helfen dem Vierbeiner, Vertrauen aufzubauen und die neue Familie kennen und lieben zu lernen. Sobald er sich an seine neuen Besitzer gewöhnt hat, können Abwechslungen im Hundealltag stattfinden. Jeder Hund fügt sich jedoch anders in das neue Zuhause ein. Bei den einen verläuft die Eingewöhnung problemlos, während andere Vierbeiner mehr Zeit benötigen, im neuen Heim anzukommen.
Fazit
Verantwortung für einen Hund mit Vergangenheit zu übernehmen, heißt durchaus eine Menge Arbeit. Wer jedoch diesen Aspekt als zukünftiger Tierhalter berücksichtigt und sicher weiß, dass Verantwortung, Verständnis und Geduld mit dem Einzug eines Tierheimhundes einhergehen, wird unliebsame Überraschungen vermeiden können und einen wahren – großen oder kleinen – Freund fürs Leben finden!